Der diesjährige Tag der Inklusion am 5. Mai steht ganz im Zeichen eines inklusiven Arbeitsmarktes. Berufliche Teilhabe ist ein zentrales Element für eine inklusive Gesellschaft. Flying hands, die Tochterfirma der Lebenshilfe NÖ, zeigt seit Jahren, dass wirtschaftlicher Erfolg und soziales Handeln in keinem Widerspruch stehen müssen. Im Gegenteil, es ist eine Bereicherung für alle. Seit kurzem bietet flying hands auch eine Lehrlingsausbildung für Menschen mit Hürden am Arbeitsmarkt an. Erste Erfolge stellen sich ein.
Stärken und Potenziale erkennen und weiterentwickeln
Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft, insbesondere am ersten Arbeitsmarkt, soll und muss vorangebracht werden. Um ein Bewusstsein für die Fähigkeiten und Potenziale von Menschen mit Behinderungen zu schaffen, erinnert jährlich der 5. Mai – der Europäische Protesttag zur Inklusion.
Wie es funktionieren kann, Barrieren in den Köpfen abzubauen und Chancengleichheit am ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen, zeigen die flying hands Facility Services.
Die Tochterfirma der Lebenshilfe NÖ beschäftigt über 150 Mitarbeiter:innen. Zwanzig Prozent der Beschäftigten sind Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen. Flying hands bietet eine Vielzahl an Dienstleistungen in den Bereichen Hausservice, Gebäudereinigung, Sonderreinigung, Winterdienst, Grünflächenpflege und Brandschutz an.
Und das seit über 20 Jahren. Immer mit dem Ziel Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen eine Möglichkeit zu geben am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Oder eine zielorientierte Ausbildung anzubieten.
Inklusion kann man nicht anordnen, aber bewusst vorleben
Inklusion stellt bei flying hands ein Teil ihres Leitbildes dar. Auch die Fort- und Weiterbildung für Menschen mit Lernschwäche oder Behinderungen wird als selbstverständlich erachtet. Aus diesem Grund wird seit 2023 erstmals eine Lehre zum/ zur Reinigungstechniker:in angeboten.
Eine Lehre für Menschen mit Hürden am Arbeitsmarkt
Nach vielen Verhandlungen sowohl mit der Landeschuldirektion NÖ und den Wirtschaftskammern NÖ ist es gelungen, ausreichend Voraussetzungen zu schaffen, um Menschen mit Lernschwierigkeiten eine fachliche Ausbildung zu ermöglichen. Um einen angepassten internen Unterricht gestalten zu können, wurden in den ersten Monaten Lehrpläne sowohl im praktischen als auch im theoretischen Bereich erstellt. Mit Mai 2023 wurden die ersten Lehrlinge in Kooperation mit anderen Projekten im Betrieb integriert. Mit wöchentlichen Unterrichtseinheiten werden die Lehrlinge von Geschäftsführer Christian Perlinger persönlich bestens vorbereitet. Praktische Übungen stehen ebenfalls immer wieder auf dem Plan.
Mittlerweile läuft das Lehrlings-Projekt sehr gut und beide Lehrlinge haben Anfang des Jahres 2024 die erste Berufsschulklasse erfolgreich abgeschlossen. Cornelia Winkler, die eine schwierige berufliche Vergangenheit hatte, blüht durch die Lehre förmlich auf. Durch die Ausbildung wurde ihr eine Perspektive gegeben, eine Möglichkeit aus ihrem alten Leben herauszukommen.
„Seit ich mit der Ausbildung begonnen habe, geht´s bei mir nur noch bergauf. Die zweite Klasse habe ich übersprungen und im November 2024 bin ich ausgelernt – als nächstes möchte ich den Führerschein machen und auch da unterstützten mich die flying hands“.
Cornelia Winkler
Auch Lehrling Dana Maglot gefällt die Ausbildung. Sie absolvierte eine Sonderschule und danach gab es für Dana nicht viele Perspektiven. Mit der Lehre bei den flying hands wurden ihr neue Möglichkeiten aufgezeigt.
„Ich mag vor allem die Abwechslung und die vielen Möglichkeiten, die ich nach der Lehre habe“.
Dana Magolt
Neue Wege bringen Erfolg
Für die flying hands steht fest: Durch dieses Lehrlings-Projekt kann die Qualität im Bereich der Gebäudereinigung und somit die Dienstleistungen für externe Kunden weiter angehoben werden. Und auch für die Zukunft möchte man im Bereich der Lehrlingsausbildung weitere Schritte setzen, um Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen noch mehr Chancen am ersten Arbeitsmarkt zu bieten.